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Jammer und Elend verkormnen. Bald war aber zu merken, daß ein tüchtiger Regent die Herrschaft führte. Er unterstützte Ackerbau und Handel und sorgte für alle Zweige der Gewerbthätigkeit. Um sein kleines Land zu einem mächtigen Staate zu erheben, bildete er sich mit Hülfe seines trefflichen Feldmarschalls, Georg Derfslinger, ein treffliches, stehendes Heer, das er immer mehr vergrößerte. Als nun zwischen den Polen und Schweden ein Krieg ansbrach, trat er mit feiner Macht kräftig auf, verbündete sich mit den Schweden, siegte mit ihnen in der dreitägigen Schlacht vor Warschau, und erreichte dadurch, daß ihm die volle Landeshoheit über das Herzogthmn Preußen zuerkannt wurde.
3. Nachdem er längere Zeit nach außen hin Frieden gehabt hatte, drohte dem deutschen Reiche am Rhein von Frankreich aus Gefahr. Dort regierte der stolze und herrfchsüchtige König Ludwig Xiv., welcher mit dem Plane umgieng, fein Reich auf Kosten Deutschlands zu vergrößern. Da die vielen kleinen teutschen Fürsten unter sich uneins waren, und niemand für das Reich etwas thun wollte, hielt Ludwig diese Zeit für sehr geeignet, feine Raublust zu befriedigen. Um aber feinen Zweck sicher zu erreichen, griff er erst die Niederlande an. Die deutschen Fürsten mit Rhein, welche nicht ahnten, daß dies der Anfang eines Eroberungskrieges gegen Deutschland fei, waren verblendet genug, ihm Hülfe zu leisten. Nur Friedrich Wilhelm erkannte die Gefahr, und als die Niederländer um Hülfe riefen, zog er mit feinem Heere aus, bewog auch den Kaiser Leopold I., ein solches auszuschicken. Aber der Feldherr des kaiserlichen Heeres hielt es mit den Franzosen, zog hin und ijer, kam aber nie zum Kampfe. Der Kurfürst, der die Verrätherei nicht merfte, folgte ihm auf-feinen Zügen, verlor durch die ungeheuren Märsche fast fein ganzes Heer und mußte zusehen, wie die Franzosen fein Land grausam plünderten. Von allem verlassen, sah er sich genöthigt, mit Frankreich Frieden zu schließen. Ludwig lachte über die Uneinigkeit der Deutschen und trat nun mit feinen Absichten gegen Deutschland hervor. Deutsche Kaufmannsgüter am Rhein ließ er wegnehmen, die Rheinbrücke bei Straßburg verbrennen^ ja er brachte mit List und Falschheit mitten im Frieden Straßburg nebst' zehn anderen Stävten im Elsaß an sich. Seine Generale Türenne und Cond6 verwüsteten schrecklich die am Rhein gelegenen deutschen Länder; Städte und Dörfer wurden verbrannt und die unglücklichen Menschen fortgetrieben. Trotz der herben Erfahrungen, welche Friedrich Wilhelm in dem vorigen Feldzuge gemacht hatte, entschloß er sich dennoch von neuem, das Schwert zu ziehen, um die mordbrennerischen Franzosen zu vertreiben. Aber der Feldzug verlief erfolglos, da der kaiserliche General wieder zu keinem ernsten Handeln zu bewegen war.
4. Als der Kurfürst das Winterquartier bezogen hatte, erhielt er plötzlich die Nachricht, die Schweden, von Ludwig aufgehetzt, feien in feine Mark eingefallen (1674). Bon Pommern ans rückten diese weiter und brandschatzten das Land. In der ersten Noth thaten sich die Bauern zusammen, bewaffneten sich und zogen gegen den Feind aus. Auf den
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Extrahierte Ortsnamen: Polen Schweden Schweden Warschau Rhein Frankreich Deutschlands Rhein Deutschland Frankreich Deutschland Rhein Rheinbrücke Rhein Schweden
47 Frankreich. _ § 3!)
Ii. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen.
I. Die Franzosen sind als Volk zusammengeschmolzen aus Kelten (Galliern), Römern § 39
und Germanen (Franken, daher „Frankreich). Sie bilden völkisch und kirchlich fast ganz eine
Einheit; alle sind römisch-katholisch. Schulbildung immer noch geringer als bei uns, siehe
Abb. 2, §4! Geringe Bevölkerungszunahme (Abb. 1, §39): Von 1850—1910 nur 3mill.
(Deutschland fast 30 Mill. i)1. 1890—91 mehr Sterbe- als Geburtsfälle! — Die Franzosen,
namentlich die Großstädter, gelten für höflich, liebenswürdig, witzig, gewandt; aber auch für
eitel und prahlerisch. Leicht begeistert, kämpften sie im Drange nach Ruhm oft heldenmütig,
aber ohne zähe Ausdauer. Politisch unruhig; seit 1789 wurde die Verfassuug 11 mal geändert!—
Die Franzosen sind tonangebend in den Dingen des Geschmacks
und der Mode. — Der französische Bauer gilt für ruhig, fried-
fertig, fleißig und sparsam.
Frankreich ist seit 1870 eine Republik; an der Spitze
steht ein gewählter Präsident. Einteilung in 86 Departe-
ments.
2. Wirtschaftliches, a) Landwirtschaft. Der
Wert der gesamten Bodenerzeugnisse, also einschließ-
lich Wein, ist erheblich geringer als in Deutschland.
An Getreide z. B. erzeugt Frankreich 16, Deutschland
25 Mill. t2; Hauptgetreide Weizen. Erstes
Weinland der Erde (zeitweilig von Italien er-
reicht). Nenne die 3 Hauptweingebiete nach Abb. 2,
§ 39! Die Weineinfuhr ist aber oft größer als die
Ausfuhr; die Franzosen sind also ein wein-, wie die
Deutschen ein biertrinkendes Volk. — Hervorragende
Olbaumzucht in der Provence; zwar weniger,
aber weit besseres Ol als in Italien und Spanien.
— Waldbestand nur 16% (Deutschland 26).
b) Bergbau. Kohlengewinnung nur xjh
der deutschen (Abb.2, §39); Eisengewinnung
kaum V3 der deutschen. — c) Judustrietätigkeit
etwas geringer als in Deutschland. Frankreichs
erste der Welt (Hauptsitz Lyon), auch Woll- und
Baumwollindustrie sind bedeutend, weniger die Eisenindustrie. Für kuust-
gewerbliche und Modegegellstände, überhaupt für Luxuswareu ist
Frankreich das erste Land.
d) Handelsumsatz 11 Milliarden (Deutschland 151/2, England 22). Handels-
flotte die vierte in Europa (England, Deutschland, Norwegen, Frankreich). Haupt-
ausfuhr: Seidenge webe 3, kunstgewerbliche und Modewaren, Wein. —
Großer Fehlbedarf an Kohle, Holz und Getreide.
1 Leider macht sich in Deutschland jetzt auch ein Umschwung geltend: 1878 kamen auf 1000
Emw. m Deutschland 43 Geburten, 1908 nur noch 33; in Berlin kamen 1876 auf 1000 Einw.
47 Geburten, 1904 nur noch 24! Warum ist das sehr bedenklich für unsere Zukunft?
2 Eine Tonne (t) hat 1000 kg,
3 Ausfuhr an Woll- und Baumwollwaren auch sehr groß, aber kleiner als die Einfuhr
an Wolle und Baumwolle (wie in Deutschland).
20
65 Mizl
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1 ? 1 ,?.)
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-28a Ml. 27t '25fr 'Ol.
'12 Vy 12 M Il. it
Abb. 1, § 39.
Bevölkerungszunahme in
Frankreich U.deutschland.
Seidenindustrie ist die
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Frankreich Deutschland Frankreich Deutschland Italien Italien Spanien Deutschland Deutschland Frankreichs Lyon Frankreich Deutschland England Europa England Deutschland Norwegen Frankreich Deutschland Deutschland Berlin Deutschland Frankreich
— 129 —
durch den Rhein-Marne-Kanal mit dem Rhein und durch
den Kanal von Burgund mit der Saöne und Rhone ver-
bunden. Die Rhone steht sodann vom Doubs aus durch den
Rh ein-Rhone-Kanal mit dem Rhein und durch den Mittel-
kanal (canal du centre) von der Saöne aus mit der Loire in
Verbindung, und der Süd kanal (canal du midi) verbindet die
Garonne mit dem Mittelländischen Meer.
Bewohner. Über 900/0 der Bewohner sind der Nationalität
und der Sprache nach Franzosen. Von den übrigen sind etwa
l/z Belgier (im N), ein zweites Drittel Italiener (im S); die
übrigen sind Deutsche (90000), Spanier, Schweizer, Briten. Der
Religion nach gehören 98% der Bevölkerung der römisch-katho-
lischen Kirche an; die übrigen sind Reformierte und Juden.
Landwirtschaft (Acker- und Gartenbau sowie im N und Nw
die Viehzucht) und gewerbliche Tätigkeit sind die beiden Haupt-
beschäftigungen der Bewohner. Mehr als die Hälfte des
Bodens ist Acker- und Gartenland, das, fleißig und sorgsam be-
baut, besonders Weizen, Wein, Obst und Oliven erzeugt. Die
Erzeugnisse des Gewerbsleißes (Seiden-, Leinen-, Woll- und
Baumwollwaren, Spitzen, Uhren, Schmucksachen) stellen Frankreich
in die Reihe der ersten Industrieländer Europas (England,
Deutschland, Belgien); hervorragend ist Frankreich seit langem in
allen Zweigen des Kunstgewerbes. Wein, Ol, Rohseide, Seiden-
waren, Luxus- und Modewaren sind Frankreichs hauptsächlichste
Ausfuhrgegenstände.
Staatenkundliches. Frankreich ist seit dem 4. September 1870
Republik. Es ist so groß wie das Deutsche Reich (536000 qkm), hat aber
nur etwa 40 Mill. Einwohner, 74 auf 1 qkm. Seine auswärtigen Be-
sitzungen sind zusammen 2l/2 mal so groß als die Deutschlands; die be-
Äeutendsten Kolonien sind die afrikanischen. Frankreich ist nach England
der größte Kolonialstaat. Städte in Frankreich?
Das Königreich Belgien.
Lage und Grenzen. Mit welchen Teilen Mittel- und Süddeutsch-
lands liegen N- und S-Grenze ungefähr unter einer Breite? Bestimme
die Grenzen! Welcher Form nähert sich das Kartenbild?
Belgien umfaßt den nw-sten Teil des deutschen Mittelge-
birges und die fw-ste Fortsetzung des Norddeutschen Tieflandes
bis in die Nähe der Straße von Calais.
Oberflächenbild. Die Folge des Bodens ist im allgemeinen
dieselbe wie in Norddeutschland. Man unterscheidet von So
nach Nw Hoch-, Mittel- und Niederbelgien.
Den Hauptteil von Hochbelgien bilden die Ardennen.
Diese sind gleich dem Rheinischen Schiefergebirge ein flaches, von
gewundenen, zum Teil tief eingeschnittenen Tälern bestehendes
Hochland. In der sö-en Hälfte ist es mit Heiden und Hochmooren
bedeckt, weiter nach Nw eignet es sich besser zum Anbau. Die
N-Grenze ist die Sambre-Maas-Linie. An dieser Grenze
Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten I. 9
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Marne-Kanal Rhein Burgund Rhein Frankreich Europas England Deutschland Belgien Frankreich Rohseide Frankreichs Frankreich Deutsche_Reich Deutschlands Frankreich England Frankreich Belgien Norddeutschland Niederbelgien Rheinischen
Huberrsburger Friede 1763.
209
um Ihnen, Sire, zu beweisen, wie sehr ich Sie siebe". Friedrich lieferte also am21. Juli denoestreichern bei Burkersdorf (unweit Reichenbach) eine Schlacht. Taun, der von dem Vorgefallenen nichts wußte, war gezwungen, einen Tb eil feiner Truppen den Russen entgegenzustellen und mit geringerer Macht gegen den König zu kämpfen. Ter König führte feine Truppen zum Sturm gegen die Höhen mit den Worten: ..Heute muß es biegen oder brechen!" und schlug die C eftreicher, daß sie sich an die böhmische Grenze zurückziehen mußten. Am folgenden Tage zog Czernitfchew ab. mit der Versicherung, daß feine Kaiserin Friede halten werde. Tenn diese hatte aus dem Briefwechsel Friedrichs mit Peter erfefjen, daß der König sie hochschätzte und bestrebt gewesen war, den Kaiser von feinem rohen Betragen gegen seine Gemahlin abzubringen.
In Folge des Sieges bei Burkersdorf war es dem König möglich, auch Schweidnitz wieder zu erobern. In Sachsen erfocht Prinz Heinrich, welchem der König das Zeugniß gab, daß er der Einzige fei, der in diesem Kriege keinen Fehler gemacht, einen Sieg über die Ceftreicher und die Reichs-trnpven bei Freiberg ^29. Cctbr.). Im Westen führten die Franzosen gegen Ferdinand von Braunfchweig nur noch einen Vertheidigungskrieg. Alle kriegführenden Mächte suhlten sich erschöpft und wünschten den Frieden, und so kam denn endlick am 15. Februar 1763 auf dem Jagdschlösse Hubertsburg > zwischen Meißen und Leipzig> der Friede zwischen Preußen, Oestreich und Sachsen zu Stande, in welchen auch das deutsche Reich mit eingeschlossen ward. Mit Frankreich schloß Preußen am 13. März zu Wesel einen besonderen Vertrag ab. Ter Hauptartikel des Hubertsburger Friedens war. daß jeder Staat feine Grenzen behielt, wie sie vor dem Kriege gewesen waren. So batte sich denn Friedrich gegen so viele mächtige Gegner siegreich behauptet, daß er auch nicht ein Torf verlor, und er hatte sich einen unvergänglichen Heldenruhm erkämpft. Alle Welt erkannte in ihm den größten Mann feines Jahrhunderts.
Zu gleicher Zeit mit dem 7jäbrigen Kriege in Teutfch-
Lrsll. Iv
14
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Extrahierte Personennamen: Huberrsburger Friedrich Friedrich Czernitfchew Friedrichs Peter Heinrich Heinrich Ferdinand_von_Braunfchweig Ferdinand Friedrich Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
— 50 —
_ , „ . (Nach pe fersen.)
tinjug Napoleons I. in Düsseldorf am Z. November
In unserer Stadt gab es um diese Zeit verschiedene höhere Fachschulen, in denen Geistliche, Ärzte, Richter und Lehrer vorgebildet wurden. Napoleon faßte den Plan, diese Schulen zu einer Universität auszugestalten. Sie hätte die Aufgabe gehabt, von Düsseldorf aus in den Ländern des Niederrheins französische Sprache und Wissenschaft, zu pflegen, dagegen deutschen Geist und Sitte zurückzudrängen. Die Universität konnte jedoch nicht ins Leben treten, da der russische Feldzug und der Sturz Napoleons den Plan scheitern ließen.
Handel und Verkehr, unsere erste Ausstellung. Düsseldorf schien überhaupt die Gunst und das Wohlwollen des Franzosenkaisers gewonnen zu haben. Schwer aber lastete seine eiserne ,hallst aus deu anderen teilen des Landes. Die waffenfähigen Söhne wurden aus die entfernten Schlachtfelder in Spanien, Ungarn, Polen und Rußland geführt und opferten dort Blut und Leben für den fremden Eroberer. Bürger und Bauern seufzten unter hohem Steuerdruck, während Handel und Verkehr stockte. Wohl benutzten die bergischen Fabrikanten und Kaufleute die Anwesenheit Napoleons in Düsseldorf, um hier eine Ausstellung ihrer Erzeugnisse und Waren zu veranstalten. Sie wollten dein Mächtigen zeigen, was sie zu leisten vermochten und dadurch Erleichterungen für ihren Güteraustausch erlangen. Da sah man denn Leinen, Baumwolle und Seidenwaren aus Elberseld, Bänder und Spitzen aus Barmen, Solinger Messer, Scheren und Klingen, Remscheider Sensen, Sägen und vieles andere. Es war die erste Ausstellung in unserer Vaterstadt, der unter dem ruhmreichen Zepter der Hohenzollern viel schönere folgen sollten. Napoleon besichtigte mit seiner Gemahlin die Aus-
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Extrahierte Personennamen: Napoleons_I. Napoleon Düsseldorf Napoleons Napoleons Napoleon
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Extrahierte Personennamen: Cornelius_^»outmann Sdicbina Philipp Philipp
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon
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— 328 —
Leeds, im deutschen Reiche Solingen, Essen, Königshütte und ihre Umgebungen,
in Frankreich St. Etienne, in Österreich-Ungarn Steyr und Kladuo. — In
großer Abhängigkeit vom Kohlenbergbau steht auch der zweite Hauptzweig der
europäischen Industrie, die Textilindustrie, welche außer den Erzeugnissen
der europäischen Landwirtschaft (Wolle, Hanf, Flachs, Seide) überseeische Roh-
stofse (Wolle, Baumwolle, Jute, Seide, Sisalhaus, Kokosfasern) verarbeitet.
Fast über alle Staaten Europas verbreitet, bringt sie außer Bekleiduugs-
stoffeu auch Spitzeu (Belgieu, Deutschland, Frankreich) und Teppiche (Belgien,
Balkanstaaten) hervor. Mittelpaukte der Textilindustrie sind: in Belgien
Brüssel, Mecheln, Gent, in Großbritannien Manchester-Salsord, Leeds, Duudee,
Belfast, in Deutschland Elberfeld-Barmen, Aachen, Krefeld, Chemnitz, die Nieder-
lansitz, Mülhausen u. a., in Frankreich Lyou, Lille, Valeueieuues, Rouen,
Ronbaix, in Österreich-Ungarn Reichenberg, Brünn und Wien. — In folgenden
Industriezweigen thuu sich einzelne Staaten besonders hervor: Rübenzucker-
iudustrie (Deutschland, das Hauptzuckerland der Erde, Österreich-Ungarn,
Rußland, Frankreich, Belgien), Bierbrauerei (deutsches Reich, Großbritauuien,
Österreich, Belgieu, Fraukreich), Brennerei (Deutschland, Rußland), Thon-,
Glas- und Porzellanwarenindustrie (Belgieu, Fraukreich, deutsches Reich),
Uhreusabrikation (Frankreich, Schweiz), Stroh flechter ei (Italien, Spanien),
Lederindustrie (Rußland, Österreich-Ungarn), Zündwaren (Schweden),
Schiffbau und Schiffsbedarf (Skandinavien, Großbritannien, Deutschland,
Niederlande), Kunstgewerbe (Frankreich, Italien), Luxuswarenindustrie
(Meerschaum-, Elfenbein-, Perlmutterartikel: Wieu, Koustautiuopel), Industrie
der Parfümerien und feinen Öle (Frankreich, Balkanstaaten).
§ 281. Die Jndnstriezone Europas erstreckt sich demnach Haupt-
sächlich auf den Abfall der Mittelgebirge des Rumpfes und die ihnen vor-
gelagerten Flachlandschaften, ein Gebiet, welches vom Nordfnße der Pyrenäen
in weitem Halbkreise um die Alpen bis zum Nordende der mittelrnssischen
Bodenschwelle reicht. Hier liegen, mit Toulouse beginnend und mit Moskau
endend, die Rieseuwerkstätteu der Großindustrie, die Großstädte Frankreichs,
Belgiens, des deutschen Reiches, Österreichs, Russisch-Polens und Central-
rnßlands, und in weitem Umkreise um sie, von Bordeaux bis St. Petersburg,
an den Küsten des Oeeans, der Nord- und Ostsee die Ein- und Ausfuhr-
Häfen dieses ungeheuren Industriegebietes. Unter den gleichen geographischen
Bedingungen ist in Großbritannien auf den Mittelgebirgen und der vor-
liegenden Flachlandzone ein zweiter Herd der Großindustrie entstanden, der
sich sogar einer noch vorteilhafteren Weltlage, günstigerer Ein- und Ausfuhr-
bediugungen erfreut. Mit diefeu beiden industriellen Regionen verglichen, er-
scheinen der Süden, der Norden und der weite Osten Europas industriearm
und zu Lieferauten teils von Nahrungsmitteln, teils von Rohprodukten für
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Extrahierte Personennamen: Etienne
Extrahierte Ortsnamen: Leeds Solingen Frankreich Österreich-Ungarn_Steyr Sisalhaus Europas Deutschland Frankreich Belgien Belgien
Brüssel Mecheln Gent Großbritannien_Manchester-Salsord Leeds Duudee Belfast Deutschland Aachen Krefeld Chemnitz Mülhausen Frankreich_Lyou Lille Rouen Ronbaix Österreich-Ungarn_Reichenberg Wien Deutschland Frankreich Belgien Belgieu Deutschland Frankreich Schweiz Italien Spanien Schweden Skandinavien Deutschland Niederlande Frankreich Italien Frankreich Europas Moskau Frankreichs Belgiens Russisch-Polens Bordeaux Petersburg Ostsee Europas